Gezielte Ansprache oder möglichst große Streuung der Marketing-Botschaft? Wir erklären die Unterschiede zwischen Inbound- und Outbound-Marketing und vergleichen beide Strategien. Welche ist die richtige für dein Unternehmen?
Mit Speck fängt man bekanntlich Mäuse. Wenn wir die Kunden, Umsätze, Follower und Likes als Mäuse und die gerissenen Marketingmanager als Katzen bezeichnen, dann handelt es sich beim Speck um eine erfolgreiche und möglichst zielgruppenorientierte Marketing-Strategie.
Das zumindest ist der Ansatz des Inbound-Marketing. Durch das Schaffen von interessanten und für den Kunden wertvollen Inhalten, wird dieser an das Produkt herangeführt, in die Marketing-Falle gelockt und dann … werden Maus und Katze Freunde und führen eine lange und erfüllende Freundschaft! So zumindest der Plan.

Ein Blick Richtung Times Square: Große Leuchtreklamen mögen sich zwar für große Marken rechnen, gezieltes Marketing sieht aber anders aus.
Outbound – ist das Marketing oder kann das weg?
Was haben Anzeigenblättchen, Telefonanrufe, Flyer, Massen-E-Mails und die allseits beliebte Bannerwerbung gemeinsam? Sie sind klassische Methoden des Outbound-Marketing. Bei dieser “Push-Strategie” werden neben potenziellen Kunden auch all die Menschen angesprochen, die kein Interesse an dem Produkt haben.
Das Prinzip “viel hilft viel” oder anders gesagt: penetriert man nur eine möglichst große Masse an Personen, werden sich schon ausreichend Kunden finden lassen. Funktioniert das? Immer seltener! Da sich Kunden im Netz, beim Fernsehen, im Radio oder beim Lesen der Tageszeitung nahezu ununterbrochen Werbemaßnahmen ausgesetzt sehen, entwickeln sie Strategien zu deren Vermeidung.
Ungerichtetes aber aufdringliches Marketing empfinden wir nicht selten als lästig und wenig gewinnbringend. Stoßen wir im TV oder Radio auf Werbung, wechseln wir den Sender, Anzeigenblätter landen im Papierkorb und im Netz gehört der Adblocker zur Standardausrüstung des wehrhaften Kunden.
Ein weiteres Problem dieses Marketing-Ansatzes sind die dafür notwendigen Investitionen. Soll Outbound-Marketing erfolgreich sein, braucht es vor allem eines: Reichweite. Und Reichweite kostet bekanntlich Geld. Meist viel mehr als die eigentlichen Werbemaßnahmen am Ende in die Kasse spülen. Hinzu kommt, dass der Erfolg von Outbound-Marketing nur schwer messbar ist. Stehen bei Anzeigen im Netz noch Klickzahlen zur Verfügung, fehlt bei Außenwerbung, Flyern oder Plakaten oft jegliche Rückmeldung.
Inbound-Marketing – die intelligente Alternative
Statt den Markt mit einem großen Eimer von Werbemaßnahmen zu übergießen, könntest du auch einfach ein kleines, äußerst appetitlich anmutendes und wohlriechendes Stück Speck an einer gezielten Stelle auslegen – die Mäuse werden dir regelrecht in die Arme laufen, versprochen!
Grundlage einer jeden Inbound-Maßnahme ist interessanter, innovativer und für den Kunden relevanter Content. Durch das grundsätzliche Interesse des Nutzers an einer Thematik und ansprechend gestalteter Inhalte, werden Kunde und Produkt auf natürliche Weise zusammengeführt. Wichtig für den Erfolg der Maßnahme ist ein für den Kunden spürbarer Mehrwert.
Ein interessant zu lesender Artikel, ein spannendes Video oder im Zweifel auch süßer Katzen-Content, werden von den Kunden als nützlich wahrgenommen und wirken damit nachhaltig erfolgreicher. Inbound-Marketing zielt also nicht auf den direkten Vertrieb von Produkten oder Dienstleistungen ab, sondern kreiert über den Umweg des Contents Neugier und Vertrauen für die Marke und damit letztlich das Produkt.
Erfolgreiches Inbound-Marketing? Nur mit Google, Facebook und Co!
Ist die erste Hürde genommen und ein für die Zielgruppe ansprechender Inhalt produziert, gilt es diesen zu verbreiten. Nützliche Mittel hierfür sind die Maßnahmen der Suchmaschinenoptimierung, kurz SEO, und die Kanäle der Social-Media-Plattformen. Da die Kaufabsicht der meisten Kunden mit der Eingabe eines Suchbegriffs bei Google beginnt, ist es ratsam, die eigene Zielgruppe und damit deren Suchbegriffe gut zu kennen. Denn nur mit diesem Wissen lässt sich eine hohe Platzierung bei den Ergebnissen der Suchmaschinen gewährleisten.

Relevanter Content spricht Kunden an.
Das Teilen des produzierten Contents bei Facebook, Twitter, Instagram und Co. verstärkt die Maßnahmen des Inbound-Marketing und erhöht deren Reichweite. Je häufiger die Inhalte geteilt, diskutiert und kommentiert werden, desto mehr potenzielle Kunden werden darauf aufmerksam.
Wichtig hierbei: das Interesse auf den sozialen Netzwerken lässt sich zwar von außen ankurbeln, viel nachhaltiger ist der Social-Media-Effekt jedoch, wenn eine Eigendynamik entsteht und der Content aufgrund seiner Qualität und dem dadurch entstehenden Interesse natürlich verbreitet wird.
Günstig und Erfolgreich? Ja, aber…
Die Gestaltung erfolgreicher Inbound-Maßnahmen ist deutlich komplexer als das Schalten einer Anzeige in der örtlichen Tageszeitung. Neben der ausführlichen Analyse der Zielgruppe und dem Erstellen anspruchsvollen Contents, geht mit dieser Marketing-Strategie auch ein hoher Betreuungsaufwand einher.
Nicht selten übernehmen sich kleine Marketingabteilungen mit dem Initiieren großer Social-Media-Kampagnen und müssen deren Betreuung an teure Agenturen abgeben. “Pull-Strategien” wie das Inbound-Marketing beinhaltet demnach einen höheren planerischen und strategischen Anteil als das simple Kaufen von Werbung. Richtig angewendet können sie aber nachhaltig die Aufmerksamkeit, Bekanntheit und Glaubwürdigkeit der Marke und des Produkts steigern.

Die Sozialen Netzwerke und Suchmaschinenoptimierung sind die wichtigsten Werkzeuge zur Verbreitung des Contents.
Outbound ist tot, es lebe das Inbound-Marketing?
Ganz so einfach ist es leider nicht. Zum einen gibt es sehr konservative Branchen, in denen das Outbound-Marketing noch immer gewinnbringend genutzt wird, zum anderen steht hinter nahezu jedem erfolgreichen Produkt ein Marketing-Mix. Andere versuchen mit der Penetranz von sich ständiger wiederholender Fernseh- oder Radiowerbung in Erinnerung zu bleiben.
Festzuhalten bleibt jedoch, dass eine Katze, die ihre scharfen Krallen in jedes Mauseloch steckt, langfristig deutlich abschreckender auf die Maus wirken wird, als ein wohlig duftendes und glänzendes Stück Speck.
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